Chronik
Chronik der Remmingsheimer NFR
Im Frühjahr 1990 wurde der Grundstein zu unserer heutigen Narrenzunft gelegt
Mit Cornelia Bieschke, Fritz Barth, Angelika Just und Christan Oehler im Frühjahr
1990 vier junge Leute zusammen und gründeten eine kleine Fasnetsgruppe,
Somit hielt im evangelischen Remmingsheim die Fasnet mit einer Maskengruppe den
Feuerteufeln ihren Einzug.
die “Feuerteufel“.
Ob es in Remmingsheim bereits früher historische Fasnetsbräuche gab oder ob in
Remmingsheim zu früheren Zeiten Fasnet gefeiert wurde, lässt sich nicht belegen..
Es lag nun ein arbeitsreiches Jahr voller Ideen vor Ihnen, bis Sie endlich eine Figur
nachIhren Vorstellungen gefunden und entworfen hatten.
Sie holten sich beim damaligen Bürgermeister Rudi Maier die erforderliche
Genehmigung zur Gründung eines neuen Remmingsheimer Verein ein und die
Narrenfreunde Remmingsheim e.V. wurden gegründet.
Mit dem Feuerteufel wurde eine Wunschfigur der Gründer ohne historischen
Hintergrund entworfen. Die Maske wurde in Zusammenarbeit mit dem
Maskenschnitzer Josef Baur aus Bierlingen entworfen. Das Häs des Feuerteufels
entstand in kompletter Eigenarbeit, wurde von Cornelia Bieschke und Fritz Barth
entworfen und von Cornelia Bieschke genäht.
Mit dieser Gruppe begann dann auch die offizielle Teilnahme der NFR in der
Fasnetslandschaft. Die Premiere mit damals 4 Erwachsenen und 2 Kinder fiel im
Jahre 1991 leider dem Golfkrieg zum Opfer.
Die erste Teilnahme an einem Umzug erfolgte deshalb ein Jahr später 1992 in
Poltringen mit einer kleinen Gruppe von 6 aktiven Maskenträger.
Während dieser Fasnet konnte die kleine Gruppe auch noch bei den Umzügen in
Rottenburg, Seebronn und Ergenzingen teilnehmen.
Nach diesem kleinen Anfang stieg die Zahl der Maskenträger bis zur nächsten
Fasnet 1993 auf 14 Personen an. Mit dieser jetzt 14 Mann starken Gruppe wurde
1993 an 3 Umzügen teilgenommen.
Am 13.02.1993 stellten sich die Feuerteufel dann erstmals in Remmingsheim, beim
Sportlerball in der Turnhalle, der Gemeinde vor. Nach Ablauf dieser Fasnet 1993
stieg die Anzahl der Feuerteufel auf 31 Maskenträger. Ermutigt durch diesen regen
Zuspruch wurde somit am 06.03.1993 die offizielle Gründungsversammlung zu
einem eingetragenen Verein abgehalten. Die Narrenfreunde Remmingsheim sind im
Vereinsregister Amtsgericht Stuttgart unter der VR-NR. 390246 eingetragen.
Bei den ersten Wahlen wurde Cornelia Bieschke zum 1. Vorstand und Fritz Barth
zum 2. Vorstand gewählt.
Für was brauchen wir denn eine Narrenzunft?“ war anfangs von den etwas älteren
Einwohner in Remmingsheim zu hören und der neue Verein fand zunächst
hauptsächlich bei der älteren Generation nicht unbedingt Zustimmung und wurde
recht zurückhaltend in der Gemeinde aufgenommen.
Bei den jüngeren Einwohnern dagegen war der Zuspruch und Andrang nach einer
Maske so groß, dass man beschloss eine zweite Gruppe ins Leben zu rufen.
In der Mitgliederversammlung am 06.03.1994 wurde beschlossen, eine zweite
Gruppe zu gründen. Da die Nachfrage und das Interesse nach Hexen sehr groß war,
wurde eine auf 28 Hexen limitierte Hexengruppe die “Nebelhexen“ gegründet.
Mittlerweile wurde die Hexengruppe aufgrund der hohen Nachrage auf
37 Nebelhexen erhöht.
Der Name der Nebelhexe wurde in Anlehnung an die Remmingsheimer “Nebelreiter“
gewählt. Die Maske wurde nach einem Entwurf von Fritz Barth und Berthold
Bieschke vom Maskenschnitzer Josef Baur in Bierlingen angefertigt. Das Häs wurde
wieder von Cornelia Bieschke entworfen und genäht.
1995 erhielt die Hexengruppe wie viele andere Hexenzünfte im gesamten
schwäbisch-alemannischen Fasnachtsgebiet noch einen Hexenmeister.
Bei der Sportlerfasnet 1995 entsprang dieser Hexenmeister bei dem Tanz der
Feuerteufel und der Teufelsbeschwörung aus einem Feuer und gilt als neues
Oberhaupt der Hexen.
Seit diesem Jahr wird am Schmotzigen zur Fasnetseröffnung nach dem
Rathaussturm und der Entmachtung des Bürgermeisters ein Hexentanz (19.00 Uhr)
geboten. Der Rathaussturm wird seit 2013 gemeinsam mit den befreundeten
Neustetter Narrenzünften aus Wolfenhausen und Nellingsheim durchgeführt.
Ebenfalls 1995 kam mit dem “Lomba-Kiebler“ eine auf zunächst 20 Personen
limitierte Gruppe die Dritte Figur zur Remmingsheimer Fasnet hinzu.
Mittlerweile hat sich die Gruppe zum Jubiläum 2015 auf 45 Maskenträger erweitert.
Der Name des “Lomba-Kieblers“ wurde in Anlehnung an den “Remmingsheimer
Kiebler“ dem späteren Küfer gewählt.
Nachdem nun der Verein aus 3 Gruppen bestand, kam auch der Wunsch nach einer
eigenen Narrenkapelle im Verein auf.
So entschloss man sich im Verein im Jahre 1997 eine Lumpenkapelle, “die
Namenlosen“ zu gründen. Diese Kapelle wurde zu einem Teil aus Musiker von
anderen Vereinen und von aktiven Maskenträgern besetzt. Ab dem Herbst 1997
begann die neue Kapelle mit regelmäßigen Proben. Ihren ersten Auftritt hatte sie
dann beim Abstauben 1998. Durch immer stärker werdenden Überschneidungen und
Verpflichtungen der Musiker in anderen Vereinen kam es leider zu Engpässen bei
der Besetzung der Kapelle und so musste die Narrenkapelle “Namenlos“ nach Ablauf
der Fasnet 2003 ihren Betrieb wieder einstellen.
Im Jahre 2004 wurde durch eine Initiative von Katja Opp eine Showtanzgruppe
gegründet. In Eigenregie wurde ein Tanz entworfen und im Sommer 2004 mit den
regelmäßigen Probenbegonnen. Premiere für diesen Tanz hatte die Gruppe am
07.01.2005 beim 10-jährigen Jubiläum der Narrenfreunde Pfäffingen. Nach Ablauf
der Fasnet 2005 konnte trotz intensiver Suche keine Verantwortliche Person zum
Einstudieren eines neuen Showtanzes gefunden werden und so gab diese junge
Showtanzgruppe nach einem Jahr leider wieder auf.
Trotz dieser 2 Rückschläge und der anfänglichen Zurückhaltung in der Gemeinde
gegenüber dem Verein entwuchs aus dem anfangs kleinen und zarten Pflänzchen
"Narrenzunft" ein großes stattliches Gewächs.
Auf diesen Punkt sind die “Remmingsheimer Narren“ heute besonders stolz. Durch
diesen etwas längeren Entwicklungsprozess haben die Narrenfreunde
Remmingsheim eine gewachsene Struktur aufzuweisen. Auch in Zukunft wird die
Narrenzunft versuchen, sich weiter zu entwickeln und unser Ziel ist es, die Fasnet in
Freundschaft zu erhalten und zu bewahren. Und so hoffen wir, weiterhin unsere
Späße in nah und fern treiben zu können.
Der erste ganz große Höhepunkt der Remmingsheimer Fasnet war in Jahre 2000
anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Narrenfreunde der 1. Neustetter
Narrenumzug durch Remmingsheim mit über 2.000 Hästräger und ca. 4000
Zuschauer. Selbst der damalige “ Schultes“ Maier sagte in seinem Grusswort:
“Buntes närrisches Treiben in den Straßen von Remmingsheim, vor zehn Jahren im
Stäble noch undenkbar, heute aber gehören die Masken der Nebelhexen,
Feuerteufel und Lombakiebler fest zur Remminsheimer Fasnet“.
Nach diesem großen Erfolg der Remmingheimer Narren war der Zuspruch
ungebrochen und der Verein wuchs moderat auf heute (2015) 150 aktive Mitglieder.
Mit Ihren 3 Gruppen und einem tollen Wagen geben die NFR bei jedem Umzug ein
buntes und abwechslungsreiches Bild ab.
Die Feuerteufel, die Nebelhexen und die Lomba Kiebler eroberten so mit den Jahren
das einst fasnetsresistente Remmigsheim. Hier werden Tradition und neues
Brauchtum, Fröhlichkeit und Geselligkeit mittlerweile bei Jung und Alt groß
geschrieben.
So konnte im Jahr 2010 das 20-jährige Jubiläum in Angriff genommen werden.
Dieses Jubiläum wurde am 29. und 30. Januar 2010 mit einem Nachtumzug am
Freitag mit anschließender Narrenparty in der Stäblehalle und dem Jubiläumsumzug
am 30. Januar gebührend gefeiert. An beiden Tagen waren über 3000 Maskenträger
und Musiker und ca. 3500 Zuschauer in Remmingsheim zu Gast.
Das 3. Jubiläumsfest der NFR das 25-jährige Jubiläum wurde am 16. und 17.01.2015
ebenfalls mit 2 Umzügen gebührend gefeiert.
Den Auftakt machte am 16.01.2015 ein Nachtumzug für Hexen und Teufel mit 38
Gruppen. Der Tross der ca. 1000 Hexen und Teufel trieb mit den Zuschauern 1 Stunde
lang ihren Schabernack. Bei der anschließenden Party in der Stäblehalle war beste
Stimmung.
Der Jubiläumsumzug am 17.01.2015 bildete den Höhepunkt des diesjährigen Jubiläums.
Die 2000 Hästräger und Musiker erfreuten die gut 2000 Zuschauer die dicht gedrängt am
Straßenrand standen. Insgesamt dauerte der Umzug knapp 2 Stunden. Die
Straßenfasnet lief weiter und an den Ständen gab es viele Möglichkeiten zur Einkehr.
In der Stäblehalle konnten sich unsere Gäste aufwärmen. Es gab ein buntes Programm
mit Auftritten der teilnehmenden Musiken und Showtanzgruppen. Gegen 21.00 Uhr
verließen die letzten Gäste am Samstag die Halle und wir Remmingsheimer Narren
konnten unser gelungenes Jubiläumfest beenden.
Die Fasnetskampagne in Remmingsheim
Das Abstauben:
Den Auftakt zur Remmingsheimer Fasnet bildet wie das Maskenabstauben am 06.
Januar eines jeden Jahres. Die einzelnen Gruppen treffen sich dabei an den
verschiedensten Orten im Dorf und stauben ihre Masken ab. Zur gemeinsamen
Narrentaufe treffen sich unsere 3 Gruppen um 18.00 Uhr vor dem Rathaus zu der
gemeinsamen Narrentaufe, zu der selbstverständlich auch die Bevölkerung von
Remmingsheim eingeladen ist. Nach dieser Narrentaufe wird die Fasneteröffnung in
einer feucht fröhlichen Runde gemeinsam im Bürgerhaus gefeiert.
Die Remmingser Fasnet:
Der Schmotzige Dauschteg:
Mit dem Ziel das Brauchtum zu pflegen, und im Dorf Straßenfasent zu feiern,
wurden zum ersten Mal 1995 am “Schmotzigen Dauschteg“ in Remmingsheim die
Schüler von der Schule befreit und das Rathaus gestürmt. Jedem Kind wird vom
Verein 1 Rote Wurst mit Wecken und 1 Fanta spendiert. Mittlerweile hat sich dieser
Brauch so entwickelt, dass Vormittags um 11.00Uhr die Kindergarten- und
Schulbefreiung vorgenommen wird und Abends um 18.30 Uhr das Rathaus,
gemeinsam mit den Neustetter Narrenzünfte aus Wolfenhausen und Nellingsheim
gestürmt wird und die Machtübernahme auf dem Rathaus durch die
Schlüsselübergabe vorgenommen wird.
Innerhalb dieser Zeremonie übergibt der Bürgermeister der Gemeinde (der Schultes )
dem Remmingsheimer Zunftmeister den Rathausschlüssel und damit die Oberhoheit
über seine Gemeinde.
Der entthronte Bürgermeister und die Zunftmeister der Narren halten dann Ihre
Fasnetsreden. Im Anschluss an diese Zeremonie zeigen die Remmingsheimer
Nebelhexen Ihren Hexentanz der mit einer tollen Hexenpyramide endet. Die
Neustetter Narrenzünfte aus Wolfenhausen und Nellingsheim führen im Wechsel
zusätzlich nach dem Hexentanz der Remmingsheimer Nebelhexen einen Tanz einer
ihrer Maskengruppen auf. Danach findet die “Fasnetseröffnungsparty“ im beheizten
Festzelt statt.
Der Fasnetsfreitag:
Seit 1997 findet mit der “Remmingser Nebelnacht“ eine Fasnetsveranstaltung mit einer Mischung aus Brauchtums- Vorführungen und Tanzmusik statt. Seit 2003 findet diese Nebelnacht in der schönen und großen Stäbleshalle statt und ist mittlerweile zu einem festen Highlight in der Fasnetslandschaft im Kreis geworden.
Die Fasnetsverbrennung:
Am jeweiligen Fasnetsdienstag eines Jahres wird die Fasnet um 19.00 Uhr vor dem Rathaus wieder verbrannt. Nach seiner Verbrennungsrede zündet der Zunftmeister die Fasnetsfigur an und unter den Klängen von “O du lieber Augustin“ wird die Figur dann verbrannt. Der Schultes erhält im rahmen der Verbrennung seinen Rathausschlüssel zurück.
Aktivitäten außerhalb der Fasnet
Auch Außerhalb der Fasnacht ist die Narrenzunft aktiv. So wurde im August von
1995 bis 2005 vor dem Rathaus 10 mal eine Weizenbierhocketse veranstaltet.
Von 2006 bis 2008 wurde von den Narrenfreunde Remmingsheim im Oktober eine
Hallenveranstaltung die “Remmingsheimer Halloween-Night“ durchgeführt.
Die Beteiligung beim jährlichen Sommerferienprogramm der Gemeinde Neustetten
steht ebenso auf dem Programm wie die Mithilfe bei Veranstaltungen der Gemeinde,
z.B. Markungsputzete, Mithilfe bei der 900 Jahr Feier der Gemeinde. Die
einheimischen Vereine werden von den Narrenfreunde bei ihren Veranstaltungen,
falls notwendig, ebenfalls unterstützt.
Zur Pflege der Kameradschaft richtet der Verein für seine Mitglieder einmal jährlich
ein Grillfest aus oder es wird ein Vereinsausflug durchgeführt.
Weitere diverse Ausflüge und Hüttenwochenenden finden in den einzelnen Gruppen
das ganze Jahr über statt.
Am Anfang stand der Spaß und die Kameradschaft im Vordergrund und so ist es
auch bis heute geblieben.
Wir vom Verein können also heute getrost und voller Stolz sagen:
„Was wäre unser schönes Dorf ohne Narrenzunft“?